Geschichte des Turmes in Melle-Buer
Anno 1884: Ein 40 Fuß (also etwa 12 Meter) hoher Holzturm mit Schutzhütte wird erbaut und erhält den Namen "Friedenshöhe". Der Name bezieht sich auf den Friedensvertrag zwischen Deutschland und Frankreich vom 10. Mai 1871. Der Turm entwickelt sich rasch zu einem beliebten Ziel für Wanderungen und Sonntagsausflüge, wie einige frühe Dokumente belegen. 1928 musste er allerdings abgerissen werden, da er morsch war.
1988 - Errichtung des zweiten Turmes
Zur Feier des 100-jährigen Betriebsjubiläums der Burton-Werke wird 1988, vom damaligen Inhaber Karl-Friedrich Hensiek, der fast 29 m hohe Aussichtsturm errichtet. Eine große Hilfe dabei sind ortsansässige Firmen und die British Royal Airforce, die Bauelemente aus der Luft einfliegt.
Es handelt sich um eine aufwendige Leimbinder-Holzkonstruktion mit einem Treppenhaus aus Bongossiholz.
1988 bis 2011 - Ein beliebtes Ausflugsziel
Von 1988 bis 2011, also über 20 Jahre lang, stellt auch der „neue“ Turm ein attraktives Ausflugsziel dar, zuletzt eingebunden in den „Drei-Türme-Weg“ auf dem Deutschen Wandertag 2011.
2012 - Kampf gegen den Abriss
Im Herbst 2012 erfolgt die Sperrung des Turmes aufgrund nicht mehr zu gewährleistender Standfestigkeit. Ein Abriss erscheint unausweichlich.
Um dies zu verhindern, gründen Bueraner Bürger am 12. Oktober 2012 eine Initiative zur Rettung des Turmes. Es folgt eine Unterschriftenaktion, in der die Unterzeichnenden mit 1.400 Unterschriften ihren Willen zum Erhalt des Turmes zum Ausdruck bringen. Am 07. November 2012 überreicht der Vorstand der Initiative die Unterschriftenlisten an Bürgermeister Herrn Dr. Berghegger. Die Aktion zeigt Wirkung. In der Sitzung des Verwaltungsausschusses wird am 27. November 2012 die Sanierung des Friedenshöheturmes einstimmig beschlossen.
Um einen finanziellen Beitrag zu leisten, beginnt die Initiative im Dezember 2012 mit der Vergabe von Treppenstufen und Podesten in Form von Patenschaften. Im Frühjahr 2013 findet die letzte Stufe so „ihren Paten“.
2013 - Konzeption des Lernstandortes
Es wird ein Konzept für den Ausbau des Turmes als Umwelt-Lernstandort erarbeitet. Das Umweltbüro Melle wird bei der Entwicklung der Ideen von der Werbeagentur Die Etagen GmbH aus Osnabrück unterstützt, die über weitreichende Erfahrungen im Bereich von Umweltbildungsprojekten verfügt.
Im Sommer 2013 wird ein Förderantrag über rund 80.000 Euro bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt eingereicht, der im Herbst bewilligt wird. Auch die Stiftung der Sparkassen im Osnabrücker Land unterstützt das Vorhabenn - sie stellt 40.000 Euro zur Verfügung.
2014 - Sanierung des Aussichtsturms
Im Frühjahr und Sommer 2014 werden die Sanierungspläne umgesetzt. Sie betreffen vor allem die mächtigen, rund 25 Meter hohen Stützen, die ausgetauscht werden müssen. Die Treppenanlage, die Aussichtsplattform und die schützende Dachhaube müssen nicht erneuert werden.
Am 31. August 2014 wird die offizielle Wiedereröffnung des Turmes gefeiert. In Ansprachen würdigen Ortsbürgermeister Wilhelm Hunting und der Erste Stadtrat Andreas Dreier das aufwendige Sanierungsvorhaben als ein großartiges Gemeinschaftswerk, an dessen Gelingen zahlreiche Institutionen und Organisationen beteiligt waren. Der Erste Stadtrat wörtlich: „Die Friedenshöhe in Buer ist ein vorbildliches Beispiel für den Zusammenhalt in unserer Stadt. Ihre Planung, Konzeption und Verwirklichung ist eine Sache vieler geworden. Viele Köpfe und tatkräftige Hände haben bei der Realisierung auf unterschiedlichste Weise mitgeholfen.“
2015 - Eröffnung des Lernstandortes "Klimaturm Melle-Buer"
Am 22. März 2015 wird der Lernstandort "Klimaturm Melle-Buer" mit einem bunten Familienfest eröffnet. Am sanierten Aussichtsturm ist ein Lernstandort geschaffen worden, der Bewusstsein für den Klimaschutz schafft und die Besucher informiert, motiviert und aktiviert. Durch konkrete Handlungsoptionen und Beispiele findet jeder Besucher Anregungen, wie er selber im Alltag für den Klimaschutz aktiv werden kann.