Aktiver Klimaschutz in Melle - Details

Orkan "Kyrill" und seine Auswirkungen

Aufgrund des Klimawandels ist in unserer Region eine Zunahme von Unwettern zu beobachten. Als der Orkan „Kyrill“ in 2007 über den Meller Berg hinwegfegte, hat er zahlreiche Fichtenwälder verwüstet.

Viele der durch „Kyrill“ geworfenen Flächen wurden nach dem Sturm geräumt. Das bedeutet, dass die Bäume, die kreuz und quer auf der Fläche lagen, kleingesägt und abtransportiert wurden. Die Wurzeln wurden zu Wällen aufgeschichtet oder ebenfalls entfernt. Anschließend wurden die Flächen neu bepflanzt.

Einige wenige Windwurfflächen wurden nicht geräumt und sich mehr oder weniger selbst überlassen. Oftmals erfolgte nur die Entfernung des Holzes, während die Wurzeln auf der Fläche liegen blieben. So entwickelten sich sehr strukturreiche Flächen, die einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten.

Im Vergleich dazu sind auf den geräumten Flächen deutlich weniger Tier- und Pflanzenarten anzutreffen. Für den Naturschutz wäre es daher gut, wenn zumindest Teile der Windwurfflächen sich mehr oder weniger selbst überlassen würden und keine intensive Aufarbeitung der Fläche erfolgt.

Baumarten wie Weide oder Birke sollten z.B. an Wegrändern erhalten bleiben, da sie die Artenvielfalt erhöhen. Eine Wiederbepflanzung der Flächen sollte nur mit heimischen Baumarten wie beispielsweise Eiche und Buche erfolgen. Gegenüber der Fichte, die bei uns in Südwestniedersachsen nicht heimisch ist, haben Eichen und Buchen den Vorteil, dass sie tiefer im Boden wurzeln und im Winter kein Laub tragen. Dadurch werden diese Baumarten bei schweren Unwettern weniger oft vom Wind geworfen, da sie besser im Boden verankert sind und durch das fehlende Laub dem Wind weniger Angriffsfläche bieten.

Die Bedeutung naturnaher Windwurfflächen für den Naturschutz wurde von Volker Tiemeyer und Falko Drews untersucht.

Der dazugehörige Artikel
"Eine ganzjährige avifaunistische Untersuchung auf unterschiedlich aufgearbeiteten Windwurfflächen"
kann unter folgendem Link abgerufen werden:

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