Aktiver Klimaschutz in Melle - Details

Was hat das Zählen von Vögeln mit dem Klima zu tun?

Das Zählen der Bestände vieler Wasservogelarten zeigte, dass sich die Tiere verstärkt Richtung Norden orientieren. Grund ist die Klimaerwärmung, die hier für mildere Winter und damit ein besseres Nahrungsangebot verantwortlich ist.

Die nachfolgend erläuterten Zusammenhänge zeigen, wie wichtig es ist, Vogelbestände zu zählen, international zu kooperieren und was all das mit dem Klima zu tun hat. Denn Vögel wie auch viele andere Tierarten werden heute als Bioindikatoren für die Qualität von Lebensräumen angesehen. Ihre Verbreitung sowie Bestandsveränderungen liefern uns wichtige Hinweise auf Umweltveränderungen. Durch internationale Zusammenarbeit können Schutzbemühungen für Arten verbessert und auf den Klimawandel ausgerichtet werden.

Im Raum Buer und darüber hinaus erfassen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) die Bestände etlicher Vogelarten. Beteiligungsmöglichkeiten können über die am Ende dieser Seite veröffentlichten Kontaktdaten bei der SON erfragt werden.

Bei vielen Tierarten hat man Anpassungen an sich verändernde klimatische Bedingungen festgestellt. Nicht nur beim Vogelzug ereigneten sich in den vergangenen Jahrzehnten zeitliche Verschiebungen. Auch in der Wahl der Winterquartiere beobachtet man beispielsweise bei einigen Wasservogelarten Veränderungen.
Dies konnte insbesondere an den winterlichen Rastbeständen bei Reiherente, Schellente und Gänsesäger beobachtet werden. Betrachtet man die vergangenen 30 Jahre, so fallen abnehmende Bestände in unserer Heimat auf. Gleichzeitig jedoch zählten die Ornithologen in Schweden und Finnland deutlich mehr Individuen dieser Arten im nördlichen Ostseeraum. Dabei konnte man diese Zunahmen den Abnahmen in unserem Raum direkt gegenüberstellen. Doch wie lässt sich diese räumliche Verschiebung der Aufenthaltsgebiete erklären?
Betrachtet man die Durchschnittstemperaturen in der ersten Winterhälfte, so fällt eine deutliche Erwärmung auf. Denn es ist beispielsweise in Südfinnland um satte 3,8°C wärmer geworden. Die betrachteten Vogelarten scheinen auf günstigere Nahrungsbedingungen in der nördlichen Ostsee zu reagieren, die sich durch die milden Winter ergeben.

Interesse oder Fragen?
Geschäftsstelle der
Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON)
Mühlenstraße 47
D-49324 Melle
Tel.: 05422/9289328
E-Mail: kontakt(ät)son-net.de

  • Die Klimaerwärmung hat Auswirkungen auf den Zug der Vögel. © dule964 / fotolia.com